In welchem Jahr warst du Freiwillige? In welchem Projekt warst du?
Ich war 2014 bis 2015 in Russland und dort in Peterhof.
Was war am besten in diesem Jahr?
Das ist zum einen meine Freundschaft mit den anderen Freiwilligen. Das sind wirklich Freundschaften fürs Leben geworden und wir haben immer noch Kontakt. Zum anderen auch meine Schützlinge, die ich dort hatte. Die sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe immer noch jeden meiner Schützlinge total gut vor Augen. Als ich ein Jahr später nochmal da war, war es auch total schön, sie alle nochmal zu sehen. Diese Beziehung zwischen uns war sehr schön.
Wie wir wissen, hat der ICE (Initiative Christen für Europa e.V.) auch ganz viele andere Möglichkeiten für einen Freiwilligendienst in anderen Ländern. Warum bist du nach Russland gefahren?
Ich war generell ziemlich offen für viele Länder, aber wollte nicht so klassisch nach England oder Frankreich, sondern was anderes. Zu Russland hatte ich schon eine kleine Verbindung, weil meine Schwester schon in Russland gewesen ist. Meine große Schwester war auch in Weißrussland und hat immer mal wieder russische Musik gehört, auch russische Freunde gehabt und ich habe dann damit auch Kontakt gehabt und fand es interessant.
Hat sie auch einen Freiwilligendienst gemacht oder ist sie gereist?
In Weißrussland war sie für ein Jahr.
War die erste Zeit in Russland schwer oder einfach, bis du dich daran gewöhnt hast?
Es waren schon die ersten Wochen, da war ich schon verloren, weil Sankt Petersburg auch eine so große Stadt ist. Ich war froh, dass ich meine Mitbewohnerin Agnes hatte, dann waren wir zusammen verloren. Es war schon eine große Herausforderung mal vor die Tür zu gehen und es war alles fremd und man konnte sich nicht orientieren. Am Anfang war es schon sehr ungewohnt, es ist klar, man hat sein Leben lang in einer anderen Stadt gelebt und kommt dann in so eine Riesenstadt. Nach ein paar Wochen hatte man sich schon an den Alltag gewöhnt, wir sind dann jeden Tag zur Arbeit gefahren. Da waren wir ja auch zusammen als Freiwillige und wenn man dann schon ein paar Worte russisch konnte, konnte man sich auch zurechtfinden und man kannte ja die Leute und die Schützlinge.
Wie lange, denkst du, hat es gedauert, bis du dich auf der Arbeit im Peterhof wohlgefühlt hast?
So ganz genau kann ich es nicht mehr sagen, aber ich würde sagen, ein paar Wochen. So 4 bis 6 Wochen und dann war man schon daran gewöhnt. Das ging ziemlich schnell so im Nachhinein.
Was hat dich motiviert, jeden Tag – naja fast jeden Tag – nach Peterhof zur Arbeit zu kommen?
Meine Schützlinge haben sich immer gefreut, wenn ich gekommen bin, das fand ich total schön. Wobei ich auch dachte, ich kann nicht so viel machen, ich habe ja keine Ausbildung oder Erfahrung, so pädagogisch. Aber sie haben sich immer so gefreut, einfach nur dass ich da war. Sie haben mir auch was gegeben, das war für mich auch Motivation auf jeden Fall. Ich fand es auch total gut, dass ich nicht alleine dort war, sondern auch mit anderen Freiwilligen, dann konnte man sich immer austauschen. Das hat mich auch motiviert. Auch dass ich ziemlich frei war, also in dem was ich mit meinen Schützlingen machen konnte. Einfach eine Idee, die man hatte, ausprobieren, ohne dass man strikte Vorgaben hatte. Auch generell, was die anderen Pädagogen gemacht haben, die ganzen Kurse wie Musikstunden, Kochen und alles Mögliche – das fand ich auch immer schön da mit rein zu schauen und die Schützlinge zu begleiten. Ich habe einfach viel gelernt in dieser Zeit.